„Auerhaus“ nach Bov Bjerg
Eine Gruppe von Jugendlichen zieht in eine verlassene Kirche. Es sind drei Musikstücke der 80er Jahre, die sie in unserer Roman-Adaption antreibt.
+++ Birth, School, Work, Death (The Godfathers – London – 1988) +++
Dem von ihren Eltern vorgelebten, scheinbar schicksalshaft vorbestimmten Lebensweg wollen sie auf keinen Fall folgen.
+++ Our House (Madness – Nord-London – 1982) +++
Stattdessen ziehen sie zusammen in eine Wohngemeinschaft. Und für einen glücklichen Augenblick scheinen mit einem Schlag alle Probleme beseitigt. Frieder, der selbstmordgefährdete Freund, muss nach dem Psychiatrieaufenthalt nicht zu seinen Eltern zurück. Höppner entgeht dem fiesen Freund seiner Mutter und kann mit Vera zusammenwohnen. Cäcilia, Veras Freundin, langweilt sich zu Hause und findet das alles spannend. Michi, Oli und Stefan entgehen dem Stress mit ihrem Vermieter. Pauline, die Frieder aus der Psychiatrie kennt, kommt raus aus dem Übergangsheim. Der meistens bekiffte Harry nistet sich eher ungefragt mit ein. Hanne, die Pennerin, zieht vom Eingangsbereich der Kirche endlich ins Warme.
+++ The Final Countdown (Europe – Schweden – 1986) +++
Alles könnte perfekt sein. Ist es aber nicht! Das richtige Leben ist härter…
Höppner:
„Wir hatten immer so getan, als ob das Leben im Auerhaus
schon unser richtiges Leben wäre, also ewig.“
Frieder:
„Du hast die Augen zu und treibst auf deiner Luftmatratze, ein sanfter Wind weht
und du denkst, geil, jetzt lebe ich für den Rest meines Lebens
hier in dieser Lagune, in der Südsee. Und dann machst du die Augen auf
und merkst, es ist bloß ein Nachmittag am Baggersee, und zack ist der auch schon vorbei.“
/Besetzung.
Cäcilia
Nele Oetjens
Frieder
Max Schulz-Helbach
Hanne
Rosemarie von Strohe
Harry
Roman Pritsch
Höppner
Thore Fahrenbach
Michi
Torbjörn Hencke
Oli
Levi Wessel
Pauline
Lotta Wessel
Stefan
Frederik Lutter
Vera
Marieke Mollnau
Regie
Noa Wessel
Wie ein hoffnungsvoller kurzer Winter der Anarchie an der Härte des Alltags scheitert…
Die Fragen und Probleme dieser besonderen Zeit zwischen dem Ende der Schule und dem Beginn dessen, was wir – Böses ahnend – den „Ernst des Lebens“ nennen, siedelt Bov Bjerg in den 1980er Jahren an. All das war vor 30 Jahren nicht anders als heute! Mit diesem Kunstgriff schafft er es aber, zwei Generationen zu vereinen: So können sich die jungen Erwachsenen der Gegenwart schnell in die Gemütslagen der Freundesgruppe einfühlen. Für die Generation, die all das in den 80er Jahren erlebt hat, ist es eine Entdeckungsreise in die vergangene Welt ihrer Jugend: Wehrdienst oder Verweigern? Musterungsbefehl? Ab nach Berlin…!
Aufführungsrechte: Verlag Felix Bloch Erben, Berlin I www.felix-bloch-erben.de